Wien: PAS Projekt Achtsame Schule

Trainings-/ Kurskonzept Achtsamkeit in der Pädagogik
Titel PAS Projekt Achtsame Schule
Auf dem Weg zu einer Pädagogik der Achtsamkeit
Autor/in oder Ansprechpartner/in Mag. Helga Luger-Schreiner

 

Leitung und Konzept Projekt Achtsame Schule PAS

Zentrum für LehrerInnenbildung (ZLB)
Porzellangasse 4,
A – 1090 Wien

Tel: 0043 664 4718262

Email: helga.luger-schreiner@univie.at

Webseite: https://achtsamkeit.univie.ac.at/projekt-achtsame-schule/

Zielgruppe/ Teilnehmer/innen
  • Zielgruppe: Schulen, DirektorInnen, LehrerInnen, LehrerInnen-Teams aller Schulstufen, SchülerInnen
  • TeilnehmerInnen-Zahl pro SCHILF/SCHÜLF: ca. 16
  • derzeit 8 Schulteams, insgesamt ca. 120 LehrerInnen
Zeitrahmen/ Anzahl Stunden und Turnus

Das Projekt besteht aus 3 Phasen und erstreckt sich pro Schule über 2-3 Jahre an Begleitung

Phase 1 Achtsamkeit und achtsames Selbst-Mitgefühl kultivieren:

  • Einführungsvortrag/Workshop á 1-3UE
  • 6 Blockveranstaltungen á 4UE
    insgesamt 7 Treffen innerhalb eines Schuljahres
    (das SCHILF/SCHÜLF beinhaltet komprimiert Inhalte aus dem Mindful Selfcompassion Programm und dem MBSR Programm)
  • plus Anregung und Unterstützung in der Umsetzung zu einer selbstverwalteten Praxisgruppe in der jeweiligen Schule
  • plus Einladung zu dem Symposium Pädagogik der Achtsamkeit (UNI Wien)
  • plus Einladung zu Achtsamkeitstagen (freiwillige Basis)

Phase 2 achtsam und wohlwollend lehren:

6 Wahlmodule im Umfang von 4UE bis 16UE und schulinterne Angebote, die individuell mit den Schulen nach Bedarf und Zeitkontingent abgestimmt werden

Phase 3 Achtsamkeit lehren und achtsames Engagement:

Achtsamkeit vermitteln, Achtsamkeit im Klassenzimmer;
Projektbegleitung – achtsamkeitsbasiertes Engagement;
schulstrukturelle Veränderungen

Institution Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien/
Kooperation mit der Bildungsdirektion Wien
Schulen als Ort der schulinternen Fortbildung
(derzeit VS 8, GTVS 3, ILB Brigittenau, GRG 4/ Popperschule, BHAK 10)
Inhalte Das Projekt Achtsame Schule PAS besteht aus einem mehrstufigen Angebot, das eine nachhaltige Implementierung von Achtsamkeit in der Schule ermöglichen soll, basierend auf drei Phasen und Umsetzungsschritten:

 

1. Achtsamkeit u. achtsames Selbstmitgefühl kultivieren (LehrerInnen)

2. achtsam und wohlwollend lehren

3. Achtsamkeit lehren und achtsames Engagement

Phase 1 findet als schulinterne oder schulübergreifende Fortbildung SCHILF/SCHÜLF an den jeweiligen Schulstandorten statt. Ausgehend davon, dass Achtsamkeit eine erfahrungsbasierte und verkörperte Vermittlung braucht, ist der wesentliche Ansatz von Phase 1 die Entwicklung einer eigenen Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlspraxis der LehrerInnen. Die SCHILFs/SCHÜLFs unterstützen LehrerInnen mit einer Vielzahl von Übungen und neurowissenschaftlichen Informationen dabei, mit der oft großen Überlastung im Schulalltag umzugehen. PädagogInnen haben die Möglichkeit ganz in eine eigene Achtsamkeits- und Selbst-Mitgefühlspraxis einzutauchen, Ressourcen wiederzuentdecken und unmittelbar im schulischen Alltag auch in schwierigen Situationen achtsam und selbstfürsorglich agieren zu können. Unter den Teilnehmenden hat sich intern mittlerweile für diese SCHILF der Titel „nur für mich?“ etabliert.

Phase 1 wird seit Februar 2018 umgesetzt

Für Phase 2 und 3:
Achtsamkeitsintervisionsgruppen,
Achtsamkeitstage für LehrerInnen,
Angebote für Eltern und LehrerInnen:
achtsame Kommunikation und Mindful Parenting

Phase 3: Achtsamkeit lehren:
Lehrveranstaltungen, SCHILF/SCHÜLF
achtsames Selbstmitgefühl im Unterricht einbinden und lehren
Projektbegleitung – achtsamkeitsbasiertes Engagement;
Unterstützung bei strukturellen Veränderungen in Schulen:
Stille-Minute, Stille-Pause, Stille-Raum
   
Gelingensfaktoren Phase 1
  • Unterstützende Motivation in der Begleitung einer kontinuierlichen Achtsamkeits- und Selbstmitgefühlspraxis der LehrerInnen
  • Möglichkeit und Raum für eine achtsame Form der Begegnung.
  • Austausch von Erfahrungen in Dyaden, Kleingruppen und gemeinsamen Inquiry in der Gruppe (achtsame, wohlwollende, mitfühlende Kommunikation)
  • Beständigkeit und Geduld, um den TeilnehmerInnen die Möglichkeit zu geben, mit sich selbst in Kontakt zu kommen und den Druck des pädagogischen Vermittlungsauftrages in der ersten Phase loslassen zu können/dürfen und sich dadurch erlauben, sich ihrer persönlichen Selbstfürsorge Zeit zu widmen, sich zu nähren und nicht leisten, organisieren, lehren zu müssen.
  • Entschleunigung
  • Gute Beziehung zwischen Leitung und Teilnehmenden
  • Das Zustandekommen der SCHILFs/SCHÜLFs braucht Unterstützung der Schulleitung, der Bildungsdirektion und einer pädagogischen Hochschule, die die formale Abwicklung als Fortbildung bürokratisch trägt, das sind sehr viele Faktoren und bürokratische Schritte
  • Eine Begleitung der TeilnehmerInnen zwischen den Kurseinheiten in Form von Mails (Handouts, Tipps, Erinnerungen, Informationen)
  • Finanzielle Unterstützung, da Schule kaum über ein freies Budget verfügen

Für Phase 2 und 3

  • Unterstützung der Schulverwaltung für alle Etappen der Umsetzung, erkennen des Wertes von Achtsamkeit und achtsamen Selbstmitgefühls im schulischen Kontext und der notwendigen Langfristigkeit, für Nachhaltigkeit
Herausforderungen
  • Passenden Raum am Schulstandort zu finden (ansprechend, ruhig, sauber – dies ist oft nicht einfach)
  • Terminfindung im vollen Zeitprogramm von LehrerInnenteams, um eine Kontinuität in der Umsetzung zu ermöglichen (keine zu großen Zeitfenster zwischen den Einheiten)
  • Versäumte Einheiten einzelner TN
  • Bürokratie
  • Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung der SCHILFs und auch von weiterführenden Angeboten
Bemerkungen
  • Rückmeldung eines Direktors: das ist die erste schulinterne Fortbildung an unserer Schule, die während der Laufzeit eine ständige Zunahme an Teilnahmeanfragen hatte, das spricht für Qualität und Bedarf!
  • Schon nach wenigen Einheiten ist eine deutliche Veränderung des Umganges in den LehrerInnenteams zu bemerken, die durch eine Vielzahl von positiven Feedbacks (Geschichten aus dem Konferenzzimmer, über gemeinsame Unterrichtsituationen, Veränderung der Beziehung zu «schwierigen» Kindern usw.) unterstrichen werden

Stand: Februar 2020