Passau: Achtsamkeit in der Pädagogik

Titel

Achtsamkeit in der Pädagogik

Autor/in oder Ansprechpartner/in

Julian Frederic Stauß

Zielgruppe/ Teilnehmer/innen

Lehramtsstudierende

Zeitrahmen/ Anzahl Stunden und Turnus

wöchentliches Seminar, zwei Blocktage

Institution

Universität Passau, Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Diversitätsforschung und Bildungsräume der Mittleren Kindheit

Inhalte

Atemübungen, Körperübungen, Übungen aus der MBSR, Begriffsklärung, Forschungsergebnisse, Kommunikation, Wohlbefinden, Dankbarkeitsübungen, Stress, Gewohnheiten, schulische Umsetzung, Achtsamkeit im Alltag

Ausschreibungstext

Achtsamkeit, die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit intendiert auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren und die Gegenwartserfahrung nicht zu bewerten, ist mittlerweile wissenschaftlich gut erforscht. Erkenntnisse aus der Medizin, der Psychologie und den Neurowissenschaften verzeichnen einen deutlichen Effekt zur Verringerung von Stress durch eine systematische Achtsamkeitspraxis. Weitere messbare positive Effekte durch Achtsamkeitsübungen: Eine gestärkte Aufmerksamkeitsregulation, eine verbesserte Emotionsregulation und ein erhöhtes Körperbewusstsein.

In der Erziehungswissenschaft ist nicht zuletzt wegen einschlägiger Forschungen das Interesse gewachsen, eine Achtsamkeitspraxis auch in der Schule zu implementieren. Mittlerweile gibt es einige Ansätze, wie sich Achtsamkeit in der Schule auf Seiten der Schüler*innen wie auf Seiten der Lehrkräfte fördern lässt. Im Rahmen dieses Seminars soll der Bezug von Achtsamkeit zur Pädagogik über die oben angesprochenen Gesundheitsaspekte hinaus erweitert werden. Insbesondere wird Achtsamkeit als personale Ressource betrachtet, die einem als Lehrkraft ermöglicht, sich und sein pädagogisches Handeln besser zu reflektieren. Ziele des Seminars sind somit vor allem eine verbesserte Selbstwahrnehmung und erweiterte Selbstreflexion durch Achtsamkeitsübungen.

Die Seminarinhalte orientieren sich gemäß § 36 LPO I (KWMBl. Nr. 2/2009, S. 34ff) im Speziellen an der „Gestaltung und Reflexion von Unterricht entsprechend fachbezogener und fächerübergreifender sowie erzieherischer Zielsetzungen“. Auf theoretischer Ebene werden die Grundlagen aus pädagogischer, psychologischer und neurowissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. In diesem Seminar werden dafür in wöchentlich stattfindenden Sitzungen theoretische Hintergründe sowie praktische Übungen vorgestellt und reflektiert. Damit sollen die Methoden erstens für die Studierenden persönlich erfahr- und erlebbar werden und sie zweitens Transfermöglichkeiten für die eigene Schulpraxis reflektieren lernen.

Qualifikationsziele

  • Theoretische Hintergründe zu Achtsamkeit aus der Medizin, der Psychologie, den Neurowissenschaften und der Pädagogik kennen lernen und verstehen.

  • Konstruktiv und selbstfürsorglich mit Stress und Druck umgehen.

  • Eigene Motive und Bedürfnisse erkennen und reflektieren.

  • Selbstreflexion als pädagogische Kompetenz schulen.

  • Eigene Bewertungsprozesse bewusst machen.

  • Selbstwahrnehmung und Körperbewusstsein verbessern.

  • Eigene Selbstregulierungsmechanismen erkennen und reflektieren.

  • Eigene Selbstwirksamkeitserwartung erfahren und steigern.

  • Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern.

  • Säkulare Achtsamkeitsübungen kennen lernen, erfahren und zur Selbstreflexion nutzen.

  • Methoden der praktischen Umsetzung von Achtsamkeit in der Schule erfahren und erproben.

Literatur

Links

https://www.phil.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/

Gelingensfaktoren

  • Achtsamkeit als Haltung kennenlernen, erfahren und üben

  • einen Raum für Persönlichkeitsbildung im vollen Studienalltag erhalten

  • Zeit für Sein und Innehalten ohne Leistung oder Funktionieren ermöglichen

Herausforderungen

  • Benotung der Seminarleistung in Form einer Hausarbeit

  • Reflexionen von Entwicklungsprozessen im Lernportfolio sensibel behandeln

  • kurze Seminarzeiten, nur 1 Semester Seminardauer, Aufbaukurs nicht möglich

– Stand: November 2022