Wien: AuMidS – Achtsamkeit und Mitgefühl in der Schule

Trainings-/ Kurskonzept Achtsamkeit in der Pädagogik

Titel

AuMidS – Achtsamkeit und Mitgefühl in der Schule

Autor/in oder Ansprechpartner/in Mag. Dominik Weghaupt
wd@borg2700.at
Zielgruppe/ Teilnehmer/innen SchülerInnen Oberstufengymnasium (14-19 Jahre)
Zeitrahmen/ Anzahl Stunden und Turnus
  • AuMidS Unverbindliche Übung (extracurriculare Veranstaltung): 2mal á 50min pro Woche über die Dauer des gesamten Schuljahrs
  • AuMidS 10: 10mal á 50min in einem Zeitraum von 3 Monaten
Institution Bundesoberstufenrealgymnasium Wiener Neustadt
Inhalte

AuMidS wird als UÜ zwei Mal pro Woche à 50 Minuten angeboten. Die Teilnahme ist freiwillig und wird im Zeugnis mit einem Teilgenommen vermerkt. Durch das klassen- und jahrgangsübergreifende Angebot treffen sich Schülerinnen und Schüler im Alter von 15-19 Jahren.

Aumids-10 wird im Rahmen von zehn Unterrichtsstunden für klasseninterne Angelegenheiten (KiA) verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse angeboten.

Die UÜ AuMidS teilt sich in drei Bereiche auf: Übungsfelder, Gespräche und Übungen zum Mitnehmen.

Die sechs Übungsfelder gliedern sich in Körper, Atmung, Gedanken, Emotionen, Mitgefühl und Verbundenheit. Unterschiedliche Übungen aus dem Angebot für Kinder- und Jugendliche sowie aus den Programmen für Erwachsene werden erprobt. Ein breiter Zugang soll allen TeilnehmerInnen einen Einstieg ermöglichen. Die dreiminütige Atemmeditation am Beginn um in der Einheit anzukommen, kann als Kernübung bezeichnet werden.

Der zweite wesentliche Aspekt der AuMidS Stunden sind die Gesprächsrunden. Nicht nur die bewusst gewählten Kommunikationsübungen in Form von Dyaden, sondern auch die Diskussionen und Gespräche nach einer Übung entwickeln sich häufig tiefgründig und authentisch, wie man sie im Schulalltag nur selten erlebt.

Die dritte Komponente von AuMidS sind Übungen, die Schülerinnen und Schüler selbstständig zuhause anwenden, oder Handlungen, die sie in ihren Alltag einbauen. Das Ziel ist es ein regelmäßiges und langfristiges Üben anzuregen. Wichtig für diesen dritten Aspekt ist die freudvolle Ermutigung zum freiwilligen Üben. Achtsamkeitsübungen sollen für die Schülerinnen und Schüler keine zusätzlichen verpflichtenden Hausübungen sein.

Gelingensfaktoren

Persönliche Übungspraxis, fortlaufende Exploration des Übungsangebots, 

Bestärkendes Umfeld durch das österreichische Netzwerk Achtsame Pädagogik

Mut und Geduld

Herausforderungen

Sowohl die verpflichtende als auch die freiwillige Teilnahme der Jugendlichen kann eine Herausforderung für die Lehrkraft darstellen. Bei einer verpflichtenden Teilnahme wird es Widerstände geben, trotzdem sollten Übungsangebot nicht aufgezwungen werden. Die Nichtteilnahme an einer Übung zu akzeptieren zwingt die Lehrperson aus klassischen Handlungsmustern herauszutreten. Dafür garantiert die verpflichtende Teilnahme eine volle Klasse. Für die freiwillige Teilnahme muss sich die Lehrkraft, der im schulischen Setting ungewöhnlichen Aufgabe der Kundengewinnung widmen. Ein greifbarer Titel, Schnupperstunden, Informationsmaterial können diese erleichtern.

Zwei Hürden für die Implementierung eines solchen Angebots im System Schule sind Raum und Zeit. Bei der klassen- und jahrgangsübergreifenden UÜ war es nicht möglich für alle Anmeldungen einen gemeinsamen Zeitpunkt im Stundenplan zu finden. Auch bei einer Umsetzung mit dem Klassenverband ist die Zeitfrage entscheidend. Gibt es Zeiteinheiten für ein regelmäßiges Angebot oder muss von Unterrichtsstunden Zeit abgezweigt werden? Die Frage nach dem passenden Raum ist von den architektonischen Gegebenheiten der Schule abhängig. Dessen Bedeutung sollte nicht unterschätzt werden. Ein langfristiges Ziel kann ein Raum der Stille im Schulgebäude sein. Diesen könnten alle Personen der Schule zum Üben aufsuchen. Auch gezielte Angebote für Klassen oder ÜU könnten dort stattfinden.

Bemerkungen

Übungen die SchülerInnen gerne gemacht haben:

Atemübung mit den Händen am Bauch”

Body Scan”

Ballonatmung”

Die Übung, bei der wir darauf achteten, wann uns ein Gedanke kam.” (Chaotischer Klassenraum)

.b” (informelle Partnerübung durch SMS-Erinnerung)

Dem anderen zuhören, ohne selbst etwas zu sagen”

Achtsames Gehen”

Was gefällt den SchülerInnen an der UÜ AuMidS ?

Mit dem etwas anderen Unterricht war es bei mir gut möglich, viele entspannende Stunden zu finden und einfach den Kopf abschalten zu können und auf den Körper zu hören.“

Die Übungen und die Gespräche darüber“

Die Entspannung und die Zeit für sich selbst“

Die Offenheit, Gefühle & Gedanken äußern zu können“

Das Abschalten nach dem Unterricht“

Nach einem turbulenten stressigen Tag Ruhe zu finden.“

Stand: August 2018