Wien: Achtsamkeit und Mitgefühl in der 1. Phase der LehrerInnenbildung

Forschungsprojekt Achtsamkeit in der Pädagogik
Titel

Achtsamkeit und Mitgefühl in der 1. Phase der LehrerInnenbildung

Eine Mixed-Methods Studie zu einsemestrigen achtsamkeits- und mitgefühlsbasierten Universitätslehrveranstaltungen

Autor/in oder Ansprechpartner/in Mag. Dominik Weghaupt
dominik.weghaupt@univie.ac.at

Institution

Universität Wien, Zentrum für LehrerInnenbildung (ZLB)

Zeitrahmen

2017-2020

Einleitung

Das Konzept der Achtsamkeit (mindfulness) hat in den letzten Jahren speziell im angloamerikanischen Raum durch Institutionen wie Cultivating Awareness and Resilience in Education (CARE), Stress Management And Resiliency Training (SMART), Mindfulness in School Project (MiSP) und Mindful Schools den Weg in die LehrerInnenbildung gefunden. Die Implementierungs- und Forschungsinteressen waren dabei sehr stark auf gesundheitspsychologische Parameter wie Stressreduktion gerichtet (vgl. Emerson et al. 2017, S. 1137; Lomas et al. 2017, S. 139).

Auch im deutschsprachigen Raum erproben einzelne Schulen und Hochschulen (vgl. de Bruin 2017; Valtl 2018) Methoden der Achtsamkeit. Trotzdem war Achtsamkeit in den letzten Jahren kaum ein Begriff der internationalen sowie der deutschsprachigen pädagogischen Diskussion, dementsprechend wenig erziehungswissenschaftliche Arbeiten liegen dazu vor (vgl. Keuffer 2012, S. 166). Mit einer aktuell sich entwickelnden Bildungstheorie der Achtsamkeit fällt der Fokus nun auch auf bildungswissenschaftliche Fragestellungen und hierbei konkret auf die LehrerInnenbildung (vgl. Ergas 2017).

Bildungswissenschaftlich gilt es zu klären, welche Bedeutung das Konzept Achtsamkeit und Mitgefühl sowie dessen kontemplative Methoden für die pädagogische Professionalisierung in der 1. Phase der LehrerInnenbildung haben. Folgende Forschungsfragen wurden formuliert:

  • Welche allgemeinen, speziellen und erweiterten Effekte zeigen sich nach einsemestrigen achtsamkeits- und mitgefühlsbasierten Universitätslehrveranstaltungen bei den StudentInnen?

  • Wie erleben Lehramtstudierende die Teilnahme an einer achtsamkeits- und mitgefühlsbasierten Universitätslehrveranstaltung?

Design/ Methode

In einem ersten Schritt werden achtsamkeits- und mitgefühlsbasierte Universitätslehrveranstaltungen (n=100) und Lehrveranstaltungen in Wien, München und Leipzig mit Hilfe einer quantitativen Fragebogenuntersuchung im Prä-Post-Design beforscht.

In einem zweiten qualitativen Forschungsstrang werden von der Wiener Gruppe (n=20) verfassten Journaleinträge zu erlebten Erfahrungen (lived experience description – LED) mit Achtsamkeit und Mitgefühl phänomenologisch analysiert.

Fazit Die Effekte dieser achtsamkeits- und mitgefühlbasierten Lehrveranstaltungen und die verdichteten Beschreibungen der StudentInnen die das Phänomen Achtsamkeit und Mitgefühl als Inhalt einer Universitätslehrveranstaltung exemplarisch darstellen, sollen eine erste Grundlage für die weiterführende theoretische Diskussion über die Relevanz dieses Konzepts für die pädagogische Professionalisierung liefern.
Gelingensfaktoren freiwillige Teilnahme, Kooperationspartner
Herausforderungen Vorgegebene Strukturen von Universitätslehrveranstaltungen

Stand: Juli 2018